Gesetzliche Regeln: Winterreifen
Zwei Mal im Jahr werden in Deutschland die Wagenheber rausgeholt – ab Ende Oktober ist es wieder soweit und viele Autofahrer in Deutschland ziehen ihre Winterreifen auf.
Denn zum Wechsel der Jahreszeiten müssen auch die Reifen den Wetterverhältnissen angepasst werden. Wer sich selbst nicht die Mühe machen will, der muss eine Werkstatt aufsuchen, welche dann die Sommerreifen durch Winterreifen tauscht.
Man sollte immer darauf achten keine Billigreifen zu kaufen, auch wenn man Geld sparen möchte.
Wann muss man spätestens Winterreifen aufziehen?
Eine Vorschrift ab wann man mit Winterreifen fahren muss gibt es nicht. Die meisten Autofahrer fahren von Oktober bis Ostern mit Winterreifen.
Eine gesetzliche Vorschrift ist das aber nicht. Ab einer Profiltiefe von nur noch drei Millimetern sollten die Pneus ausgemustert werden. Dasselbe gilt, wenn die Winterreifen älter als vier Jahre sind.
Welche Vorteile haben Winterreifen gegenüber Sommerreifen?
Winterreifen haften um einiges besser am Boden als Sommerreifen. Winterreifen werden aus einer weicheren Gummimischung mit zusätzlichen Rillen gefertigt, in denen sich bei niedrigeren Temperaturen Schneematsch und Schnee gar nicht erst festsetzen.
Sie heißen daher Matsch- und Schnee-Reifen (M+S-Reifen).
Muss man mit einem Bußgeld rechnen, wenn man im Winter mit Sommerreifen fährt?
Wird man im Winter mit Sommerreifen erwischt zahlt man zwischen 40 und 60 € Strafe.
Den doppelten Betrag muss man zahlen wenn man durch das Fahren mit Sommerreifen im Winter andere Autofahrer behindert, zum Beispiel wenn man bei Glatteis liegen bleibt.
Sind Ganzjahresreifen genauso gut wie Winterreifen?
Ein Test des ADAC zeigt, dass Ganzjahresreifen nicht so gut sind wie richtige Winterreifen. Durch die Reihe haben alle getesteten Winterreifen mit „gut“ abgeschnitten.
Lieber ein paar Euro mehr für gute Winterreifen ausgeben, damit man maximale Sicherheit auf den Straßen hat.
Motorräder
Motorräder gelten auch als Kfz und müssen somit im Winter dementsprechend winterfest gemacht werden.
Es werden jedoch nur wenig spezielle Winterreifen für Motorräder angeboten. Motorradfahrer sollte sich unabhängig von der Art der Bereifung des deutlich erhöhten Risikos bewusst sein, das sich durch die teilweise starke Reduzierung des Reibwertes an den Reifen grundsätzlich ergibt.
Was passiert wenn man einen Unfall mit Sommerreifen im Winter verursacht?
Auch in der Haftpflichtversicherung hat die Benutzung von Sommerreifen auf Schnee erhebliche Auswirkungen, da es hier zu einer Mithaftung des Geschädigten kommen kann.
Wird die Betriebsgefahr erhöht, kann das zu einer Mithaftung des Fahrzeughalters führen.
Es kann zu einer Mithaftung von 20 % kommen, wenn das Fahrzeug, dass an einem Unfall beteiligt ist, mit Sommerreifen auf Schnee gefahren ist und somit ins rutschen oder schleudern kam.
Da es grobe Fahrlässigkeit ist mit Sommerreifen im Winter zu fahren, kann es auch generell zu einer Mithaftung kommen.
Es kommt darauf an ob die mögliche Gefahrensituation für den Durchschnittsfahrer erkennbar war oder nicht.
Wenn dies nicht der Fall war oder nachgewiesen werden kann, dass die Unfallursache nichts mit den Sommerreifen zu tun hat ist eine Mithaftung ausgeschlossen.
Besonderheiten bei Mietwagen
Bei der Autovermietung werden Winterreifen oft als Zusatzausrüstung angeboten. Natürlich sind Autovermieter dazu verpflichtet ein Auto zur Verfügung zu stellen, dass verkehrssicher und fahrbereit ist.
Das ist nicht der Fall wenn Sie ein Auto vermietet bekommen, dass Sommerreifen trägt, obwohl tiefster Winter herrscht.
Sie sollten im Vorfeld abklären, dass Ihnen ein Fahrzeug mit Winterreifen zur Verfügung gestellt wird.
Reifenpanne
Wer während dem Autofahren eine Reifenpanne hat und nur einen Sommerreifen zum wechseln hat muss nicht mit einer Strafe oder einem Bußgeld rechnen.
Die Fahrt darf fortgesetzt werden, Sie sollten allerdings vorsichtig fahren und bei nächster Gelegenheit einen Winterreifen montieren.