Wer hat Schuld nach einem Auffahrunfall (Video)
Wer auffährt, hat immer Schuld, oder?
Im Volksmund gängig ist die Meinung, dass bei einem Auffahrunfall immer derjenige die Schuld trägt, der von hinten auf das vordere Fahrzeug aufgefahren ist.
Das stimmt häufig, aber nicht immer. Es gibt zahlreiche Ausnahmefälle, in denen der Vorherfahrende entweder eine Teilschuld, oder sogar die komplette Schuld an dem Auffahrunfall trägt.
Welche Fälle das sein können, erklärt das nachfolgende Video.
Transkript des Videos:
„Hi, herzlich willkommen zu einer neuen Folge „Frag die UNFALLHELDEN“. Und heute beschäftigen wir uns mit der Frage „Wer hat Schuld nach einem Auffahrunfall?“.
Naja, Auffahrunfall an sich ist klar: Ein Auto vorne, eins dahinter, das Hintere fährt dem Vorderen rein.
Grundsätzlich also gibt es diese Theorie, dass dann also der Auffahrende immer die Schuld trägt.
Ist aber nicht immer so.
Grundsätzlich stimmt das zwar, aber es gibt diverse Situationen, wo der Vorherfahrende entweder ganz alleine die Schuld an dem Unfall trägt, oder zumindest eine Teilschuld trägt.
Ein Teilschuldfall ist zum Beispiel, wenn der Vorherfahrende ein plötzliches ruckartiges Bremsmanöver hinlegt, das der Hinterherfahrende so nicht hat kommen sehen.
Und das wird beispielsweise von der Rechtsprechung angenommen, wenn der Vorherfahrende plötzlich ruckartig bremst, weil er vor einem Tier ausweichen möchte.
Das heißt – ich bin natürlich selbst Tierfreund – aber wenn plötzlich auf der Straße der Hase über den Weg läuft und man legt eine Vollbremsung hin und der Hintere fährt drauf, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man seinen Schaden zu hundert Prozent ersetzt bekommt, nicht besonders hoch.
Was lernen wir außerdem daraus: Das Thema Unfallprovokation, was man zumindest in der Theorie hört, dass es das geben soll, der Vorherfahrende bremst scharf und der Hintere fährt auf, führt normalerweise auch nicht dazu (wenn man der Hinterherfahrende ist), dass der volle Schaden an einem selbst hängen bleibt.“