Sicherheitstechnik im Auto — wie der Crashtest unsere Autos sicherer macht
Die moderne Sicherheitstechnik verhindert oftmals Schlimmeres
In der Geschichte der Automobilindustrie lässt sich ein eindeutiger Trend identifizieren: Die Anzahl an benutzten PKW’s nimmt stark zu. Dies hat zur Folge, dass sich der Straßenverkehr enorm füllt und somit zu einer ansteigenden Anzahl an Unfällen führt.
Um den negativen Folgen entgegen zu wirken entwickeln Automobilhersteller kontinuierlich neue Sicherheitstechnologien für ihren Fuhrpark.
Im Folgenden wird die Entwicklung von Sicherheitsgurten bis hin zu computergesteuerten Assistenzsystemen vorgestellt.
Angefangen hat alles mit dem Einbau einer Frontscheibe aus Verbundglas, einer stoßaufnehmenden Lenksäule und einer selbsttragenden Ganzstahlkarosserie. Der Sicherheitsexperte Béla Barényi brachte 1959 die erste steife Sicherheitskarosse mit einer vorher festgelegten Knautschzone in Serie.
Des Weiteren wurden erstmals triviale Sicherheitssysteme in das Automobil eingebaut: Einige Beispiele:
• das Türschloss, das das Herausfliegen der Insassen verhindert,
• der Scheibenwischer, der die Sicht bei Regen und Schnee verbessert,
• der Spiegel, der eine Sicht nach hinten ermöglicht.
Durch systematischen Crashtest entwickelt, kamen erstmals 1957 Zurückhaltesysteme auf den Markt.
Als Extraausstattung konnte man erstmals bei Mercedes einen Gurt ums Becken für Fahrer und Beifahrer bestellen. Dieser wurde später durch einen Schrägschultergurt ersetzt.
Durch erweiterten systematischen Kfz-Crashtest kamen Entwickler zu einem fundierten Wissen über Autonfälle.
Verbesserungen die sich stark durchgesetzt haben fand man erstmals in den PKW’s der 80er Jahre. Sicherheitstechnik wie z.B. Dreipunkt-Sicherheitsgurt, Sicherheitsgurt, Gurtstraffer, Gurtkraftbegrenzer und die Einführung eines Airbags für die Vordersitze, galten vorerst als Sicherheitsstandard.
Durch die Erfindung des Airbags sank die Anzahl tödlicher Autounfälle drastisch, der Airbag gilt seitdem als eines der wichtigsten Sicherheitssysteme für Kfz.
Um die Sicherheit von Oldtimer zu erhöhen, kann sogar ein dafür vorgesehener Nachrüst-Airbag gekauft werden.
Der nächste große Entwicklungsschritt war der Einbau computergesteuerter Assistenzsysteme:
• 1978 wurde das erste Anti-Blockier-System (ABS), welches durch dosiertes Bremsen den PKW stabil & manövrierfähig hält, entwickelt.
• 1995 wurde nach dem Vorbild des ABS ein Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) in einem Mercedes S600 Coupé verbaut, welches durch gezielte Bremseingriffe den PKW aus kritischen Zuständen stabilisiert und gilt noch als ein bedeutender Schutz, um todsichere Unfälle zu vermeiden.
Eine weiterer Entwicklungsschritt waren autonome Sicherheitsmechanismen. Das beste Beispiel hierfür ist die Bremsautomatik, welche bei ausreichendem Bremseingriff und Bremsgeschwindigkeit selbstständig eine Vollbremsung durchführt und damit den Anhalteweg minimiert.
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Auf den Anhalteweg nimmt aber nicht nur die Technik Einfluss, sondern auch die Verkehrssicherheit der Bremsen und die Wahl der Sommer- bzw. Winterreifen.
Im Automobil helfen weitere computergesteuerte Assistenzsysteme dem Fahrer und dienen als Lebensretter:
• Durch Sensoren folgen Scheinwerfer der Fahrtrichtung und schwenken in einer Kurve nach.
• Kameras und Radarsensoren überwachen das komplette Umfeld des Wagens und warnen vor ungewolltem Spurwechsel, Einparken, Hindernissen, wie z.B. einem Fußgänger im toten Winkel.
• Einparkhilfen, wie z.B. Rückfahr-Kamera, sind zusätzlich zum Spiegel im Auto auch keine Besonderheit mehr.
• Ein weiterer Feature ist eine autonome Meldung zur Pannenhilfe an den ADAC.
• Ein Tempomat kann entspannt mit Hilfe eines Abstandsmesser’s Geschwindigkeit und Abstand zum Vordermann konstant halten.
• Eine Infrarot-Autokamera warnt vor Gefahren in der Dunkelheit.
• Der Reifendruck der sowohl Sommer- als auch Winterreifen wird ständig von einem Messgerät überwacht.
Mittlerweile arbeiten auch die passiven Sicherheitstechniken mit den Informationen der Abstandsmesser.
Kurz vor einem Aufprall, werden Fenster geschlossen, die Sitzlehne des Motorwagen aufgestellt und die Gurte durch eine Sprengladung vorgespannt, um den Insassen die bestmögliche Chance zu bieten, den Autounfall glimpflich zu überstehen.
Diese Sitzposition wurde auf einem Prüfstand durch unzählige Kfz-Crashtest optimiert und verifiziert.
Da für Kinder eine Kindersitz-Pflicht gibt, wird dieser im Crashtest auch verwendet und ausgewertet.
Das derzeitige Entwicklungsziel von Automobil-Hersteller, Carsharing-Unternehmen & Automobil-Clubs ist das autonome Fahren.
Die größten Hürden sind dabei nicht die Sicherheitseinrichtung der Kfz’s, sondern die mangelnde Gesetzeslage.
Trotz der steigenden Sicherheit im Kraftfahrzeug ist ein Fahrertraining eines Automobilclubs (z.B. Mitglied bei ADAC) sehr zu empfehlen.