Sicherheit im Tunnel
Viele Autofahrer haben beim Durchfahren eines Tunnels ein unbehagliches Gefühl.
Und das, obwohl die Tunnel in Deutschland zu den Sichersten überhaupt gehören, und laut Statistiken weniger Unfälle im Tunnel, als auf freier Strecke passieren.
Über 330 Straßentunnel gibt es in Deutschland – was man bei Fahrten durch Tunnel beachten sollte, können Sie hier lesen:
Vorsichtig fahren
Neben allen Sicherheitsmaßnahmen ist das Verhalten der Autofahrer im Straßenwesen maßgeblich.
Sie sollten grundsätzlich niemals rückwärts fahren, oder wenden, und achten Sie auf den Verkehrsfunk.
Vor dem Einfahren in den Tunnel sollten Sie das Abblendlicht ausschalten. Beachten Sie alle wichtigen Verkehrszeichen und Beschilderungen.
Tunnelausstattung
Die Beleuchtungsanlage sorgt für gute Sicht, egal zu welcher Zeit. Dadurch ist es möglich Hindernisse schnell zu erkennen und die Tunnelsicherheit erhöht sich.
Die Lichtverhältnisse im Tunnel werden immer der Tageszeit angepasst.
Die Lüftungsanlage ist einer der wichtigsten Bestandteile beim Tunnelbau. Sie sorgt für die notwendige Frischluft im Tunnel und leitet Abgase aus dem Tunnel raus, vorallem bei Stau.
Bei einem Brand muss die Anlage auch Rauch und Hitze aus dem Tunnel abtragen.
Das gewährleisten unterschiedliche Lüftungssysteme, wie zum Beispiel Strahlventilatoren. Das Einschalten geschieht entweder automatisch oder manuell.
Wasser steht im Tunnel ebenfalls zur Verfügung, z. B. für die Feuerwehr oder andere Einsatzkräfte.
Im Abstand von 150m stehen Hydranten für den Notfall bereit. Sämtliches Wasser läuft über eine Schlitzrinne am Fahrbahnrand ab.
Die Tunnelsicherheit hängt zusätzlich von der Stromversorgung ab.
Damit alle wichtigen Überwachungs- und Sicherheitseinrichtungen funktionieren und geladen sind muss auch für eine Notstromversorgung gesorgt sein.
Pannen und Notrufe
Bei längeren Tunneln gibt es im Abstand von 600m Pannenbuchten, in denen Sie halten können wenn Sie eine Panne im Tunnel haben.
Dort finden Sie meist auch die Notrufstationen die mit einem manuellen Brandmelder, einer Notrufeinrichtung sowie zwei Feuerlöschern ausgestattet sind.
Hier können Sie Hilfe anfordern und erste Maßnahmen selbst tätigen.
Benutzen Sie die Notrufstation wird ein Alarm bei der Tunnelüberwachungsstelle ausgelöst und diese leiten dann weitere Maßnahmen ein.
Der Handyempfang wird im Tunnel oft unterbrochen, wohingegen der Radioempfang und somit der Verkehrsfunk bestehen bleibt.
Notausgänge und Rettungsgasse
Im Brandfall oder bei anderen Notfällen sollten Sie ihr Fahrzeug zu Ihrer eigenen Sicherheit verlassen und sich selbst in Sicherheit bringen.
Verhalten Sie sich ruhig und begeben Sie sich zu einem Notausgang, welcher sich im Abstand von ca. 300m befindet.
Die Notausgänge und Fluchtwege sind auffällig gekennzeichnet und mit hinterleuchteten Rettungszeichen und Blitzleuchten ausgestattet.
Manchmal ist es nicht möglich im Tunnel eine Rettungsgasse zu bilden – versuchen Sie so viel Platz wie möglich zu schaffen, hierbei darf man auch auf Sperrflächen fahren.
Weitere Sicherheismaßnahmen sind z. B. Lautsprecherdurchsagen, Videokameras und Brandmeldeeinrichtungen.
Was tun im Brandfall?
Brandmeldeanlagen in regelmäßigen Abständen im Tunnel melden einen Brand sofort. Gleichzeitig werden Feuerwehr, Notarzt und sonstige Einsatzkräfte alamiert.
Achten Sie auf mögliche Durchsagen. Bricht ein Feuer im eigenen Fahrzeug aus, versuchen Sie das Auto aus dem Tunnel zu fahren bzw. in einer Notrufnische abzustellen.
Schalten Sie den Motor ab, geben Sie einen Notruf ab und versuchen Sie das Feuer selbst zu löschen.
Ist dies nicht möglich oder das Feuer ist zu groß, verlassen Sie den Tunnel über einen Notausgang in der Nähe.
Dasselbe gilt wenn ein Feuer im fremden Fahrzeug ausbricht.
Versuchen Sie zu helfen, aber lassen Sie im Zweifelsfall das Auto stehen und bringen Sie sich selbst in Sicherheit.
Kleine Info: In der Schweiz entsteht momentan der Gotthard-Tunnel.
Er ist ein sich im Bau befindender Eisenbahntunnel und soll mit einer Länge von 57 Kilometern einer der längsten Tunnel auf der ganzen Welt werden.