Sicherheitskriterien und Prüfvorschriften von Motorradhelmen

Sicherheitskriterien und Prüfvorschriften von Motorradhelmen

Gastbeitrag von Yulia Lukashina

Was in den 1960er und dem Anfang der 1970er Jahre ein Ausdruck von Freiheit war, ist seit dem Jahr 1976 in der Bundesrepublik Deutschland verboten:

Das Fahren eines Zweirads ohne Helm. Mittlerweile ist der Motorradhelm fester Bestandteil des Straßenverkehrs und grundlegender Sicherheitsschutz für jeden Motorradfahrer.

Um im Straßenverkehr genutzt zu werden, müssen die Motorradhelme einer bestimmten Prüfvorschrift entsprechen.

Europäische Norm

Im Zuge einer EU-weiten Angleichung der Normen erfolgte im Jahr 1990 die Umstellung der Prüfvorschriften von der nur in Deutschland gültigen DIN 4848 auf die europaweite Norm ECE-22 (ECE steht für Economic Commission Europe).

In der Zusatznorm 05 (ECE-22-05) ist die detaillierte Helmnorm niedergeschrieben. Folgende Prüfkriterien sind in der Norm ECE-22-05 festgelegt und werden bei jedem Motorradhelmmodell geprüft:

  • ein Falltest der die Stoßdämpfungswerte überprüft
  • ein Abstreiftest
  • die chemische Resistenz der Außenschale
  • die Dämpfungseigenschaften der Innenschale
  • eine Durchdringungsprüfung
  • eine Seitensteifigkeitsprüfung
  • Belastbarkeit des Kinnriemens und seines Verschlusses
  • die optische Qualität des Helms, die Größe des Gesichtsfelds und die Oberfläche des Visiers

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Zusätzlich gilt eine Senkung des zur Zeit gültigen Grenzwertes für Kopfverzögerung und HIC (Head Injury Criterion) um 10%. Damit wird die Kollisionsgeschwindigkeit zwischen Anprallobjekt und Kopf höher angesetzt, sodass eine höhere Sicherheitsreserve geschaffen wird.

Weiterhin erfolgen eine Prüfung der Kinnteildämmung bei einem Kinnaufschlag und eine Messung der Rotationsbeschleunigung an der Außenschale. Beträgt die Visiertönung über 50%, ist nur die Tagesnutzung mit Kennzeichnungspflicht erlaubt. Das ECE Etikett muss zudem mit einer Klarsichtfolie übernäht werden.

Die Etiketten sind folgendermaßen aufgebaut:
Sie bestehen aus der Nummer der Prüfstelle, der Version der ECE Norm (in diesem Falle 05), der Homologationsnummer (diese Nummer wird dem Helm im Prüfverfahren zugeteilt), der Aussage, ob der Kinnschutztest bestanden wurde (/P für ja und /PN für nein), sowie der internen Herstellerkennung.

Verschiedene Helmarten

Es gibt sehr viele verschiedene Helmarten, die aber alle unter die ECE-22-05 Norm fallen müssen um in Deutschland getragen werden zu dürfen.

  • Integralhelme – besitzen eine feste Kinnpartie und ein verschließbares Visier. Sie bieten den besten Schutz bei minimalem Gewicht (der klassische Motorradhelm, welcher auch im Rennsport zum Einsatz kommt)
  • Klapphelme – eine Version des Integralhelms, bei dem sich die Kinnpartie hochklappen lässt. Sie haben eine geringere Schutzwirkung und ein höheres Gewicht
  • Motocross Helme – Integralhelme mit größerem Abstand zum Kinn, was für eine gute Belüftung sorgt
  • Enduro Helme – Integralhelme ähnlich den Motocross Helmen, aber mit einem kleineren Schirm und einer geringeren Belüftung für längere Strecken
  • Jethelme – haben keine feste Kinnpartie. Um der ECE-22-05 zu entsprechen, müssen sie die Stirn, die Ohren und den Nacken schützen

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Erklärung der Prüfungen

Die modernen Motorradhelme sind so konstruiert, dass sie bei einer äußeren Krafteinwirkung diese in Verformungsenergie umwandeln. Dabei ist nicht unbedingt das Außenmaterial, sondern vor allem die Beschaffenheit der Innenpolster ausschlaggebend.

Da dieser Teil der einzig komprimierbare Teil des Helms ist, muss er beim Aufprall die Dämpfung übernehmen. Die Helmschale verteilt bei einem Aufprall die auftretende Kraft auf eine möglichst große Fläche.

Durch die erlittene Verformung der Helmschale und vor allem der Styroporschicht, kann der Helm den Kopf nach einem Unfall nicht mehr durch Dämpfung schützen.

Daher wird es empfohlen, den Helm nach einem erlittenen Unfall zu wechseln oder ihn zumindest beim Hersteller zur Prüfung einzuschicken.

Eine entscheidende Rolle bei der Sicherheit spielt auch der Kinnriemen, welcher den Helm auf dem Kopf hält.

Ohne funktionierenden Kinnriemen oder bei geöffnetem Kinnriemen kann der Helm durch die Wucht des Aufpralls vom Kopf geschleudert werden und dementsprechend keinen weiteren Schutz mehr vor Sturzverletzungen bieten.

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