Der Horror: Geisterfahrer auf den Straßen
Für fast alle Autofahrer ist es der pure Horror: Plötzlich kommt auf der eigenen Spur ein Auto entgegen. Sucht man im Internet nach einer Fotostrecke zu Unfällen durch Geisterfahrer, bekommt man schreckliche Bilder von Autos, die zusammengestoßen sind, zu sehen.
Viele wissen nicht, wie sie reagieren sollen, und sehr oft kommt es zu schweren Unfällen. Ein Beispiel: In Lorch hat eine Geisterfahrerin einen schweren Unfall mit zwei Toten verursacht. Für die Verursacherin und den Unfallgegner kam jede Hilfe zu spät. Auch in Ulm und Potsdam kam es bereits zu Geisterfahrten. Diese endeten immer mit Toten.
Doch was sind die Gründe für Geisterfahrten? Was kann man dagegen tun und wie sollte man sich am besten verhalten, wenn ein Geisterfahrer entgegen kommt?
Die Gefahr von Geisterfahrern
Vor allem auf Autobahnen oder einer Bundesstraße sind Geisterfahrer für die schwersten Unfälle verantwortlich.
Dabei sind meist mehrere Fahrzeuge betroffen. Besonders die hohe Geschwindigkeit auf Autobahnen sorgt dafür, dass es zu schlimmen Verletzungen und Todesfällen kommt, wenn ein Falschfahrer mit einem anderen Fahrzeug zusammenstößt. Eine Massenkarambolage ist oft die Folge, wenn ein Auto auf das andere prallt.
Ein häufiger Fehler von Autofahrern ist das Ausweichen auf eine andere Spur. Das ist der erste Reflex, den man am Steuer hat, führt aber fast zu 100% zu einem Unfall mit dem Gegenverkehr.
Eine Warnmeldung im Radio hat Vor- und Nachteile. Manche Autofahrer bekommen Panik und machen vermeidbare Fehler, wenn sie hören, dass ein Geisterfahrer auf ihrer Strecke unterwegs ist.
Andererseits ist es natürlich immer von Vorteil, wenn man nicht von einem Falschfahrer überrascht, sondern gewarnt wird. Viele Falschfahrten basieren auf bloßen Fehlern der Fahrer. Damit sind etwa Orientierungen am Navigationsgerät, Fehleinschätzungen der Beschilderung, oder die Fehlerkorrektur von Umwegen gemeint.
Gründe einer Geisterfahrt
Natürlich lassen sich Geisterfahrer in zwei Kategorien einteilen:
1. Die, die sich unabsichtlich auf Geisterfahrt befinden.
Auch wenn man denkt, dass so etwas unabsichtlich gar nicht passieren kann, sollte man bedenken, dass eine falsche Beschilderung oder schlechte Sicht oft der Grund sind, warum Autofahrer plötzlich in die falsche Richtung fahren. Und das, obwohl die Behörden versuchen, Beschilderungen und Autobahnzufahrten besonders auffällig und gut sichtbar zu gestalten. Besonders das Wetter spielt laut Polizeibericht oft eine Rolle.
Durch starken Nebel oder Regen fällt es manchen Autofahrern schwer, sich zu orientieren, und diese nehmen dann möglicherweise aus Versehen die falsche Ausfahrt. Sind sie dann erst in falscher Richtung auf stark befahrenen Autobahnen unterwegs, ist der Abbruch der Geisterfahrt schwierig.
2. Die, die sich absichtlich auf Geisterfahrt befinden.
Viel seltener sind allerdings Geisterfahrer, die bewusst in die falsche Richtung fahren. Einige fahren auf der Autobahn mit Absicht in die falsche Richtung, um ihrem Leben ein Ende zu setzen.
Wohlwissend, dass sie höchstwahrscheinlich den Unfallgegner mit in den Tod reißen. Etwa zwei Prozent der Fälle beruhen auf suizidalen Gedanken der Autofahrer.
Statistiken zu den Gründen sind kaum anzufertigen. Der Grund hierfür ist, dass die meisten Geisterfahrer ihre letzte Fahrt nicht überleben. Ein Unfall mit einem Geisterfahrer ist auf Grund der fast immer tödlichen Folgen ein ernstzunehmendes Risiko im Straßenverkehr.
Maßnahmen gegen Geisterfahrer
Zu den Aufgaben der Polizei gehört es auch, mögliche Falschfahrer zu stoppen. Das ist jedoch alles andere, als leicht. Gibt es Meldungen über Falschfahrer, versucht die Polizei sofort, den betreffenden Abschnitt zu sperren.
Hat die Polizei den Falschfahrer erstmal entdeckt, versucht sie mit allen Mitteln, wie z.B. Blaulicht und Hupen, den Focus des Geisterfahrers auf sich zu lenken. Besonders hilfreich ist der Verkehrsfunk. Sobald bekannt ist, dass beispielsweise ein Geisterfahrer auf der A8 Richtung Stuttgart unterwegs ist, bringen regionale und nationale Sender eine entsprechende Meldung.
Die wichtigste Maßnahme gegen Geisterfahrer ist eine übersichtliche und klare Beschilderung von Ausfahrten. Außerdem soll bald ein spezielles Sicherheitssystem eingeführt werden. Dieses wird aktuell in einem Pilotprojekt in Süddeutschland geprüft.
Welche Autobahnen sind am häufigsten betroffen?
Zu den gefährlichsten Autobahnen, was Geisterfahrer betrifft, zählen die A 98, A 255, A 293, A 391 und die A 516, auch die A 559, A 562, A 643, A 661 und die A 980.
Besonders eine Anschlussstelle kann gefährlich werden. Ebenfalls kam die Studie zu dem Schluss, dass die Anzahl der Falschfahrer am Wochenende um das Doppelte ansteigt, und auch, dass die Geisterfahrten unabhängig von der jeweiligen Tageszeit geschehen können.
Wie verhalte ich mich wenn ich selbst Falschfahrer bin?
Um zu verhindern, dass es auf der Autobahn kracht, sollten Sie ein paar Punkte befolgen, wenn Sie aus Versehen selbst zum Falschfahrer geworden sind.
1. Wenden Sie nicht auf der Autobahn. Stellen Sie Ihr Auto so weit wie möglich am rechten Rand ab. Dabei ist ausdrücklich die Perspektive des Falschfahrers gemeint, also die Überholspur.
2. Schalten Sie die Warnblinkanlage ein und stellen Sie ein Warndreieck auf.
3. Bringen Sie sich selbst in Sicherheit.
Als Konsequenz müssen Sie mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe (bei durch Falschfahrt verursachten schweren Unfällen) oder der Zahlung einer Geldstrafe rechnen. Zu einem Entzug der Fahrerlaubnis kommt es in jedem Fall.
Auch wenn Geisterfahrer eher selten vorkommen, sollte man nicht vergessen, dass sie in der Regel tödlich enden. Achten Sie auf Beschilderungen und Ausfahrten, um zu verhindern dass sie selbst zu einer Gefahr werden. Achten Sie auf Berichte im Radio und verlassen Sie im Notfall die Autobahn. So können viele Unfälle vermieden werden.